Nordweststadt Frankfurt / Main

Die Neubebauung des sogenannten "Kleinzentrums" am Hammarskjöldring 73 durch die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH Hessen (GWH) hat im wesentlichen zwei Anlässe:
1. Die wirtschaftliche "Lebensfähigkeit" des wohnversorgenden Nebenzentrums - eines Konzeptbestandteils der Nordweststadt - Planung von Walter Schwagenscheid und Tassilo Sittmann Ende der der 60er Jahre ist, insbesondere durch die Dominanz und Nähe des Nordwest-Zentrums, nicht mehr gegeben.
Der in Teilen brachgefallene und sanierungsbedürftige Zustand des Nebenzentrums belegt dies.

2. Die von der der Schader-Stiftung Darmstadt initiierte "Planstudie zum demographischen Wandel der Nordweststadt" (September 2000) hat u.a. für die Entwicklung dieser Grosswohnsiedlung eine erhebliche Nachfrage älterer Bürger, meist jahrzehntelang Bewohner der NWS, nach "altersfähigen", Zeitgemäss ausgestatteten Wohnungen nachgewiesen.

Seit 2001 wurde durch unser Büro mit verschiedenen Bebauungsmodellen n Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt und dem Ortsbeirat der NWS, eine mittlerweile durch Bauvoranfrage genehmigte Bebauung entwickelt, die z.Z. entwurflich und konstruktiv für die Realisierung vorbereitet wird.
Das Projekt soll 2005 realisiert werden.
Unter einer Gesamtzahl von etwa 50 Wohneinheiten befinden sich unterschiedliche Wohngrundrisse in zwei (sechs und viergeschossigen) Gebäudekörpern, wobei insbesondere 1 1/2 und 2 Zimmerwohnungen mit 45 bis etwa 55qm entwickelt wurden.
Es sind damit unterschiedliche Wohnformen und Haushaltsgrössen möglich. Alle Wohnungen haben in Süd- oder Westlage durch Loggien oder Terrassen Aussenraumbezug.
Wohnungen und Erschliessungen sind barrierefrei und behindertenfreundlich eingerichtet.

Die Wohnbebauung stellt kein "Altenheim" dar, sondern entspricht dem Kompetenzmodell, d.h. das Wohnen älterer Menschen in Selbstbestimmtheit. Bei Bedarf können Betreuungskomponenten in Anspruch genommen werden.

Aus dem Wohnungskonzept und aus dem Standort heraus bleibt das Sockelgeschoss wohnverträglichen und wohnergänzenden Nutzungen vorbehalten. Es sind z.Z. Flächen unterschiedlicher Grösse für Concierge/Kiosk, Bäcker/Café, Friseur u.a. geplant.
In zentraler Lage befindet sich ein "Clubraum" mit entsprechenden Nebenflächen, der allen Bewohnern des Gebäudes für Treffen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird.


siehe auch db 6/01 Experiment Stadt S.94